ORG GAINFARN
Projektbeschreibung
- Städtebauliche, baukünstlerische und funktionale Aspekte
Durch die Erhaltung von zwei Bestandsgebäuden, der ehemaligen Försterschule und dem Turnsaal, die nicht miteinander im direkten Kontext stehen, sowie der neu zu schaffende Baukörper für die 28 Klassen und der zweite noch größere Turnsaal, ergeben sich mehrere verschiedene Baukörperformen- und Höhen, welche sich um einen zentralen Punkt,- die Aula- gruppieren. Die oberste Priorität beim Planungsprozess hatte daher der Versuch trotz verschiedener Nutzungen eine halbgeschlossene, überschaubare Baukörperform zu entwickeln, die sich als Einheit präsentiert. Wesentlicher Bestandteil dieser halboffenen -halbgeschlossenen Form ist die Glasbrücke, die sich vom südostseitigen reinen Klassentrakt an die Försterschule im Norden anlehnt und dadurch eine direkte niveaugleiche Verbindung zu den Sonderunterrichtseinheiten hat, andererseits aber den Hauptzugang in die Schule in einem atriumähnlichen Vorplatz gegenüber den Hauptzugang von der Kottingbrunner Straße / Gerichtsweg teilt.
Durch diese Brücke entsteht in der Grundrissfiguration eine Spange, die den Neubau mit dem Altbau über zwei Wegführungen verbindet und so eine große Flexibilität ermöglicht. Die Zugangssituation bleibt in seiner Erschließungsform gegenüber dem Bestand gleich. Die funktionelle Lösung ergibt drei klare Einheiten, die über einem zentralen Bereich –der Aula- erschlossen werden.
1) Funktionsbereich I: der neue, dreigeschossige Klassentrakt mit seinen 28 Klassen, sowie der Verwaltung, dem allgemeinen Bereich und der Nachmittagsbetreuung.
2) Funktionsbereich II: die ehemalige Försterschule mit den gesamten Sonderunterrichtseinheiten, sowie der Zentralgarderobe und der Haustechnik samt Lager im UG.
3) Funktionsbereich III: der Sportbereich – alle Aktivitäten sind zentral von der Aula, Richtung Westen erreichbar, Bestandsturnsaal, neuer Turnsaal, Freiplätze und der neue Hartplatz.
Es ergibt sich ein Konzept von der Überschaubarkeit und kurzen Wegen.
Auch ist es wesentlich zu betonen, dass die großzügigen Pausenflächen im neuen Klassen- trakt eine Notwendigkeit bedeuten, da auf Grund der 5-Tage Schule, die Schulklassen durchschnittlich 6 Unterrichtseinheiten am Tage haben und dadurch gerade die Schüler der Unterstufe einen großen Bewegungsdrang haben und diesen in der Pause ausleben sollen und müssen.
- Sanierungskonzept mit Beschreibung der Maßnahmen
Von den derzeitigen Bestandsgebäuden werden nur das Schulgebäude und der Turnsaal in die Neuplanung übernommen. Der Turnsaal wird, vor kurzem saniert, wird daher nicht weiter behandelt.
Im Schulgebäude sind folgende Maßnahmen notwendig.
Im UG werden der Schießstand und die Kegelbahn abgebrochen und zusammen mit dem Lager- und dem ausgewiesenen Reserveraum wird dort die Zentralgarderobe für die 28 Klassen untergebracht, welche auch von außen, vom Hauptzugang zur Schule, gut einsehbar ist. Der westliche Trakt des UG ist für Werkstätten, Lager und die Haustechnik vorgesehen. Die Nassgruppe, samt den Nebenräumen, bleibt bestehen. Als zusätzlicher Bauteil wird eine Stiegenanlage vom neuen Windfang in das UG geführt, damit die Schüler auf kürzestem Weg zu den Garderoben gelangen, um sich dort die Hausschuhe anziehen zu können.
Im EG und im OG werden die vorhandenen Zwischenwände demontiert, sodass nur die STB-Stützenkonstruktion und die Nassgruppe je Geschoss vorhanden bleiben. Die neuen Wände werden in GK-Leichtbauweise (Schallschutzanforderung einer Wohnungstrennwand entsprechend) ausgebildet. Statisch notwendige Queraussteifungen zwischen den Sonderunterrichtsräumen bestehen aus 20 cm Ziegewänden zwischen den STB-Säulen. Eine Rampe von der Aula in das EG ermöglicht auch den behindertengerechten Zugang in das Bestandsgebäude.
Die Fußbodenaufbauten in den beiden Ebenen EG und OG werden abgebrochen und durch einen neuen FB- Aufbau mit einem Heizestrich ersetzt. Als Bodenbelag kommt ein Linolboden.
Das Flachdach wird bis zur statischen Deckenkonstruktion abgetragen und durch eine neue Warmdachkonstruktion ersetzt, welche den derzeitigen bauphysikalischen Anforderungen entspricht. Auf diesem Flachdach ist ein Lehrpfad für die Schüler über die verschiedenen Möglichkeiten zur Gewinnung der Sonnenenergie geplant. Photovoltaik -und Warmwasser-
Solaranlagen sollen den Schülern täglich über Display den daraus entstandenen Gewinn an Strom und Warmwasser, für den Tageverbrauch der Schule, in den Klassen vermitteln.
Eine Sanierung der Fassade ist im derzeitigen Stadium nicht gefordert worden.
- Statisch- konstruktives System für Umbau/Sanierung und Neu/Zubau
Für das Bestandsgebäude wurden die konstruktiven Maßnahmen schon im Absatz davor beschrieben.
Der L- förmige Klassentakt besteht aus einem STB- Stützenraster von 6,00m x 7,50m. Auf Unterzügen liegen STB- Fertigelementdecken auf. Die Gesamtkonstruktionsstärke ergibt daher 25cm. Der Fußbodenaufbau wird mit 15 cm angenommen. An der Unterseite der STB- Decke kommt eine abgehängte Mineralfaserdecke, als schallschutztechnische Maßnahme, zur Ausführung. Die Klassentrennwände sind GK-Leichtbauwände, mit der Schallschutzanforderung einer Wohnungstrennwand (21,5 cm), notwendige statische Queraussteifungen zwischen den Klassen bestehen aus Ziegelfertigteilwände, die geschosshoch angeliefert und in einem versetzt werden. Das Flachdach wird als Umkehrdach ausgeführt.
Der neue Turnsaal wird dreiseitig aus einer STB-Hohlwand errichtet, wobei auf der Südseite, über den Schülergarderoben und den Geräteräumen, die Möglichkeit einer Zuschauer-Galerie, die in den Ausloberunterlagen nicht gefordert war, angedacht ist. Dadurch müsste dann statt der Hohlwand, ab dem OG eine STB-Säulenkonstruktion die Tragfunktion übernehmen. An der Nordseite, wo eine Pfosten- Riegelfassade zur Ausführung kommt, wird die statisch notwendige Tragkonstruktion von vorgefertigten V-Stahlrohrstützen übernommen die in der Stahlbetonplatte am Boden kraftschlüssige verankert werden und oben miteinander verbunden sind. Die Queraussteifung und Primärtragkonstruktion für die Tragschale des Daches sind unterspannte Holzleimbinder. Der Achsabstand der Binder beträgt 4,86 m. Über die Trapezblechtragschale wird Steinwolle gelegt und darüber kommt die Deckschale. Das Dach wird als Pultdach ausgeführt und in Richtung Garderoben entwässert. Unterhalb der Tragschale werden perforierte Holzplatten als akustische Maßnahmen abgehängt.
Die Dachkonstruktion über den Garderoben und den Geräteräumen des Turnsaals besteht aus vorgespannten Hohldielen und einem Umkehrdach.